Der Pastorale Raum Siegen-Freudenberg
Die Errichtung des Pastoralen Raumes
Im Jahr 2010 legte der Erzbischof von Paderborn, Hans-Josef Becker, die territoriale Fortschreibung der „pastoralen Räume“ im Erzbistum Paderborn per Dekret fest.
Die katholischen Kirchengemeinden in der Stadt Siegen und in Freudenberg haben ihrerseits zum 1. Januar 2020 mit neuen Strukturen den Pastoralen Raum Siegen-Freudenberg auf den Weg gebracht. Der Paderborner Erzbischof folgte dem aus einem 3‑jährigen Beratungsprozess in den Kirchenvorständen und Pfarrgemeinderäten entwickelten Vorschlag und errichtete aus den bisherigen Gemeinden bzw. Pastoralverbünden zum 1. Januar 2020 drei Pfarreien:
- die Pfarrei Christkönig, bestehend aus den Gemeinden St. Peter und Paul, St. Marien Eiserfeld und St. Liborius Niederschelden sowie den Filialgemeinden Heilig Geist in Seelbach und St. Lukas auf dem Fischbacherberg.
- die Pfarrei St. Johannes der Täufer, bestehend aus den Gemeinden St. Michael, St. Marien Siegen-Oberstadt und St. Bonifatius Kaan-Marienborn.
- die Pfarrei Heilige Familie, bestehend aus den Gemeinden St. Joseph und Heilig Kreuz Weidenau und St. Marien Geisweid. In diese Pfarrei soll sich in rund zwei Jahren die Gemeinde St. Marien Freudenberg integrieren, die aktuell noch selbständige Pfarrei ist.
Der Pastorale Raum Siegen-Freudenberg umfasst rund 22.500 katholische Christen. Er wird geleitet von einem Leitenden Pfarrer mit seinem Team.
Pastoralvereinbarung
Mit der Errichtung des Pastoralen Raumes begann eine Steuerungsgruppe die Erarbeitung einer Pastoralvereinbarung.
Delegierte des Seelsorgeteams begannen in einem 4‑jährigen Prozess gemeinsam mit Ehrenamtlichen Leitlinien für die Seelsorge und das kirchliche Leben der kommenden Jahre zu erarbeiten, orientiert an den Handlungsfeldern des Zukunftsbildes im Erzbistum Paderborn Evangelisierung, Missionarisch Kirche sein, Caritas und Weltverantwortung sowie Ehrenamt.
Zwei Gemeindeberaterinnen aus dem Erzbistum begleiteten diesen Prozess. Nach dem klassischen Dreischritt „Sehen – Urteilen – Handeln“ beinhaltete der Prozess eine Analysephase, eine Auswertung des Gesehenen sowie die Festlegung von Zielen und Schritten auf dem Weg zu einer lebendigen Kirche in Siegen und Freudenberg.
Am Pfingstmontag 2024 schließlich überreichte der Generalvikar des Erzbistums Paderborn, Msgr. Dr. Michael Bredeck, in einem feierlichen Gottesdienst die Pastoralvereinbarung, die unter der Federführung der Steuerungsgruppe im Austausch mit dem Seelsorgeteam, dem Pastoralverbundsrat, den Pfarrgemeinderäten, Kirchenvorständen und allen Interessierten erarbeitet und dann in den Gremien verabschiedet wurde.
Der Pastorale Raum — ein Netzwerk von Gemeinden, pastoralen Orten und Gelegenheiten
Das Zukunftsbild für das Erzbistum Paderborn widmet dem kirchlichen Leben in den Pastoralen Räumen ein eigenes Kapitel. Dort heiß es: “Über die bisher dominierende Sozialform der Pfarrgemeinde hinaus entwickelt sich ein vielfältiges Netzwerk von Gemeinden, pastoralen Orten und Gelegenheiten, das in seiner Gänze die ‘Kirche vor Ort’ bildet.”
Neben den territorialen Pfarreien gibt es seelsorgliche Orte im Gebiet des Pastoralen Raumes Siegen-Freudenberg wie die Katholische Hochschulseelsorge, die polnische wie die kroatische Seelsorge, die Krankenhausseelsorge, das K³ — „Katholische Kirche in der Stadt“ sowie die Trauerpastoral an der Kolumbariumskirche Heilig Kreuz.
Auch die Pilgerseelsorge in Freudenberg, die Seelsorge im Marienheim, das Geistliche Zentrum Eremitage Franziskus, das Hospiz Louise von Marillac und die Wallfahrt zur Marienkapelle Eremitage spielen als pastorale Orte eine Rolle.
Im Pastoralen Raum Siegen – Freudenberg haben Priester, Diakone, Gemeindereferentinnen und Laientheologen einen seelsorglichen und pastoralen Auftrag durch den Erzbischof von Paderborn erhalten.
Mit ihnen wirken zahlreiche Männer und Frauen, jüngere und ältere, ehrenamtlich in den Gemeinden und Einrichtungen.