Kirchen und Historie der Gemeinden
Christkönig
Die Pfarrei Christkönig wurde im Zusammenhang mit der Errichtung des Pastoralen Raumes Siegen-Freudenberg am 01. Januar 2020 gegründet. Sie umfasst die fünf Gemeinden des ehemaligen Pfarrverbundes Siegen-Süd:
St. Peter und Paul, Siegen
Peter-Paul-Str. 9, 57074 Siegen
Kirchbau und Gemeindegründung
In den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts war, bedingt durch die Industrialisierung und den Bau der Kasernen, die Einwohnerzahl der Stadt Siegen und damit auch Zahl der Katholiken von St. Marien rapide gestiegen. Es wurde über die Gründung einer neuen Gemeinde nachgedacht, deren Gotteshaus in der näheren und weiteren Umgebung der neu entstehenden Wohngebiete: Winchenbach, Häusling, Rosterberg, Heidenberg, Achenbach, Fischbacherberg, Wellersberg, Trupbach und Seelbach errichtet werden sollte.
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Am 29.06.1931, am Fest der Apostel Petrus und Paulus erhielt Pfarrer Ochse von St. Marien die Zusage, dass die Pfarrgemeinde St. Marien das vorgesehene Grundstück ankaufen dürfe. „Aus Dankbarkeit gab Pfarrer Ochse der Kirche, die hier entstehen sollte, den Namen St. Peter und Paul.“ Im September 1936 erfolgte die Grundsteinlegung und schon im September 1937 konnte die Kirche geweiht werden. Den Krieg überstand St. Peter und Paul ohne größere Schäden und diente aus diesem Grunde zwei Jahre lang beiden Konfessionen als Gebetsstätte.
Da die Zahl der Gläubigen von St. Peter und Paul stark gestiegen war, wurde die Vikarie St. Peter und Paul in einer feierlichen Zeremonie am 25. Januar 1953 zur Pfarrei erhoben und war damit die dritte Pfarrgemeinde in der Stadt Siegen.
(Gekürzt aus dem Beitrag „Kirchbau und Gemeindegründung“ von Maria Mehren und dem Zeitungsbericht: „St. Peter und Paul zur Pfarrei erhoben“, in „St. Peter und Paul, Festschrift zum 50. Kirchweihjubiläum 1987“, Hrsg.: Pfarrgemeinderat)
Heilig-Geist-Kirche, Seelbach
Bubergstr. 83, 57074 Siegen-Seelbach
In den Nachkriegsjahren zogen in die fast ausschließlich protestantischen Ortsteile Trupbach und Seelbach viele Vertriebene und Flüchtlinge katholischen Glaubens. Sie gehörten zur St. Peter und Paul – Pfarrei. Der Weg zur Kirche war weit, zudem war sie bei den Gottesdiensten meist überfüllt. So wurde vor der Kulisse des Bubergs, an der Grenze der Ortsteile Trupbach und Seelbach im Jahre 1966 mit dem Bau eines neuen Gotteshauses begonnen. Am 28. Mai 1967 wurde die Kirche geweiht und unter das Patronat des Heiligen Geistes gestellt.
(Gekürzt aus dem Beitrag „St. Jost und die Heilig-Geist-Kirche in Seelbach“ von Magdalene Hentschel, in „St. Peter und Paul, Festschrift zum 50. Kirchweihjubiläum 1987“, Hrsg.: Pfarrgemeinderat)
St. Lukas, Fischbacherberg
Gleiwitzer Str. 38, 57072 Siegen
Nach dem 2. Weltkrieg belegte man eine in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts errichtete Kaserne mit Flüchtlingen und Ausgebombten. Sie waren die ersten Einwohner von Siegen, die am Fischbacherberg angesiedelt wurden. Schon 1946 wurde an Heiligabend in einem Behelfsraum des Blocks E der ehemaligen Kaserne die erste Messe gefeiert. 1951 wurde der Kirchenraum in den Block F verlegt und hatte dort bis 1984 seine Bleibe. Die regelmäßigen Gottesdienstfeiern wurden allerdings 1967 aufgrund des Wegzugs von vielen Gläubigen und der Errichtung der Heilig-Geist-Kirche in Seelbach ausgesetzt. Erst im November 1974 konnte die heilige Messe wieder am Fischbacherberg in dem von der evangelischen Christus-Kirchengemeinde zur Verfügung gestellten Gottesdienstraum gefeiert werden
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Seit 1967 waren nämlich viele Mehr- und Einfamilienhäuser auf dem Fischbacherberg gebaut worden und die Zahl der Katholiken war auf über 400 angewachsen. 1973 wurde daher Diakon Köppen von Pfarrer Krah damit beauftragt, sich um die seelsorgerischen Belange der katholischen Christen zu kümmern. Er machte Hausbesuche und gründete einen Familienkreis und eine Kindergruppe.
1975 organisierte Diakon Köppen unterstützt von den Mitgliedern des Familienkreises den ersten Martinszug auf dem Fischbacherberg. Diese Tradition hat noch heute Bestand.
Obwohl noch im gleichen Jahr erste Gespräche über den Bau eines gemeinsamen Gemeindezentrums der evangelischen Christus-Gemeinde und der St. Peter und Paul – Pfarrei geführt wurden, konnte die Kapelle erst am 2. Februar 1985 eröffnet werden. Der Fischbacherberg hatte nun neben einer kleinen schmucken Kapelle auch Räumlichkeiten, um das Gemeindeleben zu pflegen.
(Gekürzt aus dem Beitrag „Saatkorn keimt auf dem Fischbacherberg“ von Julien von Boven, in „St. Peter und Paul, Festschrift zum 50. Kirchweihjubiläum 1987“, Hrsg.: Pfarrgemeinderat)
St. Marien, Eiserfeld
Eichertstr. 7, 57080 Siegen-Eiserfeld
Kirchbau und Gemeindegründung
Im Jahr 1836 wurden erstmals katholische Christen in Eiserfeld erwähnt. Zur Andacht und Christenlehre trafen sie sich zunächst in Privathaushalten und ab 1858 dann in der neu errichteten Kapellenschule. Zum Besuch des sonntäglichen Gottesdienstes mussten sie allerdings bis 1886 zur Pfarrkirche St. Marien in Siegen gehen. Seit 1886 wurden die Sonntagsgottesdienste dann in der 1860 eröffneten Kapellenschule von einem Priester der Pfarrgemeinde St. Marien Siegen abgehalten.
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Einen eigenen Seelsorger erhielten die Eiserfelder Gläubigen 1895, und im Juni 1914 wurde die katholische Kapellengemeinde Eiserfeld in eine Filialkirchengemeinde mit eigener Vermögensverwaltung umgewandelt. Nun konnten die Eiserfelder mit der längst überfälligen Planung eines eigenen Gotteshauses beginnen. Wegen des 1. Weltkrieges konnte das Bauvorhaben aber nicht verwirklicht werden. Obwohl die Kirchengemeinde für den Bau der Kirche Rücklagen gebildet hatte, konnte das Bauvorhaben nach dem Krieg noch nicht begonnen werden. Das hatte zur Folge, dass während der Inflation 1923 das angesparte Vermögen verloren ging.
Erst 1928 waren wieder genügend Mittel vorhanden, um mit dem Bau der Kirche beginnen zu können. Wegen der Weltwirtschaftskrise mussten die Bautätigkeiten im Jahr 1929 allerdings eingestellt werden. So konnte erst im Jahre 1931 die Benediktion der Kirche erfolgen. Die finanzielle Lage der Gemeinde war allerdings äußerst prekär. Sie konnte die jährlichen Zinsen nicht mehr bezahlen. Um den Konkurs abzuwenden, mussten Liegenschaften verkauft werden. Außerdem beglich der Bonifatiusverein einen Teil der Schuldensumme. Für die dann verbliebene Restsumme konnte die Gemeinde die Zinsen aufbringen.
Eingeweiht wurde die Kirche im Rahmen der Firmung erst im Jahr 1937. Im Altar sind die Reliquien der Hl. Blandina und des Hl. Auctus eingemauert. Ein Jahr später wurde die Pfarrvikarie Eiserfeld mit Wirkung vom 1. August 1938 zur Pfarrgemeinde erhoben.
Andreas Bingener: Von der Reformationszeit bis 1945 in Festschrift: 50 Jahre Pfarrgemeinde St. Marien Eiserfeld, Siegen 1988
St. Liborius, Niederschelden
Maccostr. 11, 57080 Siegen-Niederschelden
Gründung der Pfarrvikarie und Bau der Kirche
Bis zum Jahre 1946 gehörten die wenigen katholischen Bürger (125) von Niederschelden, Gosenbach und Oberschelden der Pfarrgemeinde St. Marien Eiserfeld an. Nach dem Krieg kamen sehr viele Vertriebene und Flüchtlinge nach Niederschelden. Das hatte zur Folge, dass die Zahl der Gläubigen auf 800 anwuchs. Im August 1946 wurde deshalb der erste Gottesdienst in der Dorfschenke abgehalten. 1947 richtete das Generalvikariat einen eigenen Seelsorgebezirk in Niederschelden ein. Am 25. Juli 1956 wurde die Kuratie Niederschelden zur Pfarrvikarie ohne eigene Vermögensverwaltung erhoben.
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Die Planungen zum Bau einer eigenen Kirche begannen 1948. Der erste Bauabschnitt der Liboriuskirche ‑ein Untergeschoss mit Dach- wurde dann 1949 fertiggestellt und gesegnet.
Am 7. Juni 1958 weihte Erzbischof Dr. Lorenz Jaeger die nun aufgestockte Kirche. Der bisherige Kirchenraum im Untergeschoss konnte bis zur Errichtung des neuen Pfarrzentrums als Pfarrheim genutzt werden.
(Gekürzt aus den Festschriften zum 40jährigen und 50jährigen Jubiläum der Kirchengemeinde)