Kirchen und Historie der Gemeinden
Heilige Familie
Die Pfarrei Heilige Familie wurde im Zusammenhang mit der Errichtung des Pastoralen Raumes Siegen-Freudenberg am 01. Januar 2020 gegründet. Sie umfasste zunächst drei Gemeinden des Pastoralverbunds Hüttental-Freudenberg. Zum 01. Januar 2022 erfolgte der Beitritt der Pfarrei St. Marien Freudenberg, was der Paderborner Erzbischof mit Urkunde vom 19. November 2021 bestätigte.
St. Joseph
Weidenauer Str. 21, 57078 Siegen-Weidenau
Öffnungszeiten: zu den Gottesdienstzeiten und
täglich von 10.00 Uhr — 18.00 Uhr bis zur Glastür
Die katholische Kirche St. Joseph in Weidenau ist nach der Marienkirche die zweit älteste Kirche Siegens. Von der Gewerken-Familie Weber wurde 1863 eine Marien-Kapelle gebaut. Nach dem Tod von Catharina Weber erbte die Gemeinde Grundbesitz und Geld. Jetzt konnte der Bau einer Kirche geplant werden, da die Gemeinde auf über 1000 Katholiken gewachsen war.
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Mit der Planung wurde der Architekt Wielers aus Bochum und mit der Bauausführung die Firma Weinrich aus Weitmar — heute ein Stadtteil von Bochum — beauftragt. Die Baukosten beliefen sich auf 87.000,00 Mark. Im Jahr 1896 führte das ganze Bistum Paderborn eine Sonderkollekte für die Pfarrgemeinde Weidenau durch. Der Erlös waren 6.634,36 Mark.
Die Kirche wurde als dreischiffige neugotische Hallenkirche mit einem 66 m hohen Turm und vierseitiger Uhr gebaut. Der Chorraum bestand aus Apsis mit gotischem Hochaltar und drei zweibahnigen Maßwerkfenstern, zwei Apsiden mit gotischen Seitenaltären und einer Kommunionbank, welche die Trennung zwischen Priester und Gemeinde darstellte, sowie einer Kanzel. Das dreischiffige Langhaus war mit gotischen Elementen (Kapitellen, Kreuzblumen und Maßwerkfenstern) versehen.
Die feierliche Konsekration erfolgte 1893 durch den Paderborner Weihbischof Augustinus Gockel. Als erster Pfarrer der Pfarrgemeinde St. Joseph wurde Norbert Brack eingeführt.
Nach dem zweiten Vatikanischen Konzil wurde 1965/67 die Kirche von 400 auf 600 Plätze erweitert. Für die Erweiterung war der Abriss von Apsis und Apsiden nötig. Die Kanzel und die Kommunionbank wurden entfernt, das Langhaus wurde um den Chorraum und zwei Seitenschiffe vergrößert. Nach den Vorgaben des Konzils wurde der Altar als Opfertisch vorne im Chorraum angeordnet und der Tabernakel seitlich vom Altar auf einer Stehle aufgestellt. Die gesamte Chor-Wand füllte ein überlebensgroßes Kreuzrelief aus.
Nach der Renovierung der Kirche im Jahre 1987/89 wurde das Kreuzrelief entfernt und 1990 durch ein Retabel des Künstlers Hermann Gottfried ersetzt. Es zeigt zentral den auferstandenen Christus und die Seitenflügel das Pfingstereignis, den sinkenden Petrus, den 12-jährigen Jesus im Tempel und den verleugnenden Petrus.
Die Maßwerkfenster im Langhaus wurden erneuert und ebenfalls von Hermann Gottfried gestaltet. Sie zeigen Szenen aus dem Alten und Neuen Testament. Die Seitenschiffe zeigen freie Kompositionen. Im Turm wird der Gnadenstuhl und in der Rose die Schöpfungsgeschichte gezeigt.
Bei der Umgestaltung der Kirche wurde die Orgel nach vorne ins Seitenschiff verlegt und von 25 auf 40 Register durch die Siegener Orgelbaufirma Mebold erweitert. Auch das neue Orgelprospekt bereichert die Kirche. Durch den hohen Chorraum entstand eine ganz besondere Akustik.
In einer Nische der Chor-Wand steht eine Statue des hl. Joseph, dem Patron der Kirche. Die 15 Stationen des Kreuzwegs gestaltete der Künstler Josef Welling. Die Marienkapelle zeigt Maria als Rosen-Madonna (Symbol der Reinheit). Das Altarbild der Werktags-Kapelle zeigt das Leben Jesu „Geburt bis Pfingsten“. Der Osterleuchter, gestaltet von dem Künstler Josef Welling, zeigt die Vertreibung aus dem Paradies, Mose und der Dornbusch, Abraham opfert Isaak und Johannes den Täufer.
Heilig Kreuz, Weidenau
Morgenstr. 2, 57076 Siegen-Weidenau
Öffnungszeiten: zu den Gottesdienstzeiten und
Montag bis Freitag: 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Samstag: 16.00 Uhr bis 18.00Uhr
Sonntag: 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Die Hl. Kreuz Kirche in Weidenau wurde im Jahre 1956/57 als Filialkirche der Pfarrgemeinde St. Joseph, Weidenau, unter Pfarrer Villis erbaut. Die Planung und Bauleitung oblag dem Siegener Architektur-Büro Aloys Sonntag. 1957 wurde die Kirche durch den Paderborner Erzbischhof Dr. Lorenz Jaeger feierlich konsekriert. 1960 erfolgte die Erhebung zur selbständigen Pfarrei. Der erste Pfarrer war Karl-Ernst Jelkmann.
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Die Fenster in Chor und Kirchenraum entwarf der Künstler Jupp Jost, sie stellen geometrische Ornamente dar. Die Fenster der Empore zeigen die Szenen Adam und Eva im Paradies, Vertreibung aus dem Paradies, Verkündigung an Maria, Christi Geburt, die Taufe im Jordan und das Abendmahl.
1961 erhielt die Kirche eine Orgel aus der Wallfahrtskirche in Werl, sie musste aber von 40 auf 29 Register mit damals 2500 Pfeifen reduziert werden.
1963 bekam die vorhandene Marienglocke, ein Geschenk der Pfarrei St. Joseph, drei weitere Glocken dazu. Es waren die Glocken St. Hubertus, St. Andreas und St. Bernhard. Die feierliche Glockenweihe durch Prälat Dr. Schulte fand unter Anwesenheit der Taufpaten und Sponsoren statt.
1967 erfolgte die Neugestaltung des Kirchenraums. Der Altartisch wurde vorgezogen entsprechend der neuen liturgischen Konstitution des II. Vatikanischen Konzils. 1968 wird die neue St. Joseph-Statue feierlich gesegnet.
1982 wird der Kreuzweg, gestaltet von der Künstlerin Frau Ina Maria Mihalyhegyi-Witthaut, eingeweiht. Er zeigt nicht nur den Weg Jesu und seine Erniedrigung und Erhöhung, sondern auch den Weg der Namenlosen in die Vernichtung. 1987 wird das von dem Künstler Josef Welling geschaffene große Kreuz aus Alu-Guss im Chor aufgestellt. 1994 ergänzt das von dem Künstler Klaus Kilian entworfene Altarbild des Rebstocks das Gesamtbild des Chorraums. Aus dem Chor wurden das bisherige Altarkreuz und der Tabernakel, entworfen von dem Künstler Jupp Jost, in das Seitenschiff verlegt.
Im Jahr 2016 wurden Überlegungen und Planungen angestellt, im Rahmen der Neugliederung des Pastoralen Raums die Kirche zu verändern. Es sollte eine Kolumbariums-Kirche entstehen. Dies war durch die Nähe zum bestehenden Friedhof eine sinnvolle Alternative. Nach erfolgter Planung sollte der vordere Teil der Kirche wieder Gemeindekirche werden. Hierzu wurde das alte Altarkreuz wieder im Altarraum positioniert und im Gottesdienstraum 150 Sitzplätze geschaffen. Eine gläserne Kathedralwand trennt die Gemeindekirche vom Kolumbarium. Im hinteren Teil der Kirche befindet sich nun das Kolumbarium mit Platz für 1.250 Urnen, die in kunstvoll gestalteten Urnengräbern verteilt werden, sowie weiteren Räumlichkeiten für die Trauerpastoral. Gestaltet wurde das Kolumbarium von dem Künstler Prof. Thomas Kesseler in den Farben blau und gelb. Es steht unter dem Motto „Vom Tod zum Leben“. Nach der Umsetzung der Planungen wurde im Jahr 2021 die Hl. Kreuz Kirche unter Pfarrer Dechant Karl-Hans Köhle als Kolumbariums-Kirche mit integrierter Gemeindekirche fertig gestellt. Die Planung und Bauleitung oblag dem Architekten Norbert Sonntag, dessen Vater schon die Kirche 1956 geplant hatte.
St. Marien, Geisweid
Hans-Böckler-Platz 12, 57078 Siegen-Geisweid
Öffnungszeiten: zu den Gottesdienstzeiten und
täglich von 10.00 Uhr — 18.00 Uhr bis zur Glastür
Die Entstehung der Gemeinde ist eng verknüpft mit dem Bau ihrer Kirche. Sie reicht zurück in die 50-er Jahre, als damals die Wenscht-Siedlung entstand. Der erste Spatenstich erfolgte am 22. Juni 1958, die Grundsteinlegung am 28.10.1958. Und schon ein Jahr später am 25. Oktober 1959 wurde die Kirche vom damaligen Erzbischof von Paderborn Dr. Lorenz Kardinal Jaeger konsekriert. Mit diesem Tag hatten die vielen Katholiken, die nach Kriegsende in Geisweid im Wenscht eine neue Heimat gefunden hatten, ein neues Gotteshaus bekommen.
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Die Kirche wurde nach Plänen des Architekten Sonntag gebaut. Sie sollte nach seinen Vorstellungen die modernste Kirche des Siegerlandes werden. Es ist dann ein Bau entstanden, der auch nach Meinung des Generalvikariats in Paderborn sehr wenig Verbindung mit der Tradition des katholischen Kirchbaus zu tun hatte.
Wer die Kirche betritt, soll das Gefühl haben, von jedem Platz aus auf die Mitte hin, den Altar ausgerichtet zu sein. Der Altar und der thronende Christus im Hintergrund lenken den Blick zur Mitte der gottesdienstlichen Versammlung, auf Christus. Die Kirche umfasst 320 Sitzplätze, in vier Blöcke aufgeteilt, alle zum Altarraum ausgerichtet.
Die weitflächigen farbigen Glasfenster zeigen Motive aus dem Leben Marias. Ein Taufbecken und ein Osterleuchter aus Geisweider Edelstahl treten neben einem Mosaik der heiligen Hedwig und einer dem Mittelalter nachempfundenen Marienstatue im Inneren der Kirche besonders hervor.
Das Kirchenäußere erweckt den Eindruck eines Baldachins. Eine architektonische Besonderheit ist der weit vom Kirchenbau abgerückte 30 Meter hohe Glockenturm, der wie ein Campanile wirkt.
In der Presse war damals zu lesen: „Mit der St. Marien Kirche hat sich die sakrale Baukunst im Siegerland ein Denkmal von eigenartigem Reiz gesetzt.“ Heute steht die Kirche unter Denkmalschutz.
Benutzte Quelle: 25 Jahre Katholische Kirche St. Marien in Siegen-Geisweid 1959 — 1984
St. Marien, Freudenberg
Friedenshortstraße 13, 57258 Freudenberg
Öffnungszeiten: zu den Gottesdienstzeiten und
täglich von 10.00 Uhr — 17.00 Uhr bis zur Glastür
Am 11. November 1859 wurde durch die bischöfliche Behörde in Paderborn eine Seelsorgestelle in Freudenberg eingerichtet. Der Geistliche führte den Titel “Missionarius”, die Gemeinde hieß Missionspfarrei. Sie umfasste das gesamte Gebiet des Amtes Freudenberg mit 22 politischen Gemeinden und den drei Kirchspielen Freudenberg, Oberfischbach und Oberholzklau. Als erster Seelsorger wurde der bisherige Kaplan Friedrich Wilhelm Schmidt aus Netphen durch die bischöfliche Behörde eingestellt. Eine lebendige Gemeinde zu schaffen, war der Schwerpunkt seiner Arbeit.
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Die erste Kirche (1875 — 1965)
Nachdem die Freudenberger Katholiken viele Jahre in Gebetssälen beten mussten, wurde 1874 der Grundstein für eine Kirche gelegt. Im 29. November 1875 erhielt die neue Kirche durch Pastor Berhorst die kirchliche Weihe.
Von 1958 bis 1980 führte Pfarrer Theodor Korte die Gemeinde. Er konnte gleich im ersten Jahre seiner Amtszeit (1959) das 100-jährige Bestehen der Pfarrgemeinde feiern. Erzbischof Lorenz Jaeger war mit vielen Priestern der Nachbargemeinden zur kirchlichen Feier gekommen. Er zelebrierte die Pontifikalmesse und erteilte über 100 jungen Christen die hl. Firmung. Als er an diesem Tag den überfüllten Kirchenraum erlebte und über den baulichen Zustand des Gotteshauses informiert wurde, gab er den Freudenbergern den Rat, eine neue, größere Kirche zu bauen.
Aktuelle Kirche
Während vieler Aktivitäten innerhalb des Gemeindelebens rückte der Tag des 1. Spatenstichs für den Bau einer neuen Kirche immer näher: Es war der 17. Juni 1963. Die kirchliche Grundsteinlegung fand am 6. Oktober 1963 statt. Am Sonntag Gaudete 1965 konnte Pastor Korte seine Gemeinde aus der alten in die große neue Kirche führen. Am 30. Juli 1966 konsekrierte Weihbischof Dr. Paul Nordhues das neue Gotteshaus, das als modernster sakraler Rundbau der Erzdiözese Paderborn bezeichnet wurde. Das Bauwerk des Architekten Aloys Sonntag basiert auf Ideen von Gottfried Böhm. Kurz vor Weihnachten 1971 krönte ein Gerichtsengel mit Posaune (3 Meter hoch, 10 Zentner schwer) den neuen 30 Meter hohen Kirchturm. Dieser war als Rundturm, freistehend, neben dem Kirchengebäude errichtet worden.
Die durchlichtete Kuppel über dem Altar zeichnet sich nach außen ab und verdeutlicht den Standort des Altares. Verschiedene Bronzearbeiten, wie der Altar, die Tabernakelsäule, eine Madonna, der Osterleuchter, und der Ambo stammen auch aus der Werkstatt des Künstlers Josef Baron. Die raumprägenden Glasmalereien in den hohen Lichtgaden sind Arbeiten von Georg Meistermann, einem bekannten deutschen Maler.
Gemeindeleben
Am 03. Oktober 1993 wurde Reinhard Lenz in der Gemeinde als neuer Pfarrer eingeführt. Er wirkte hier bis zum 20. Oktober 2019.
Zahlreiche Gruppen prägen das Leben der Gemeinde, die im Jahr 2002 in den Pastoralverbund Hüttental-Freudenberg eingegliedert wurde. Sitz des Leiters war die Pfarrei in Weidenau.
Ein Pfarrgemeinderat und der Kirchenvorstand prägen gemeinsam mit dem Seelsorgeteam das Gemeindeleben und freuen sich über Laien, die sich engagieren.
1969 feierte der erste “echte” Sohn der Pfarrfamilie, Bernhard Hombach aus Hohenhain, in der Freudenberger St.-Marien-Kirche seine Primiz. Die ganze Gemeinde freute sich und war stolz auf “ihren” Priester. Bernhard Hombach ist heute Bischof emeritus in Nicaragua, wo er im April 1995 zum Bischof geweiht worden war, nach Stationen in Nigeria und Venezuela.