Kirchen und Historie der Gemeinden
St. Johannes der Täufer
Die Pfarrei St. Johannes der Täufer wurde im Zusammenhang mit der Errichtung des Pastoralen Raumes Siegen-Freudenberg am 01. Januar 2020 gegründet. Sie umfasst die drei Gemeinden des ehemaligen Pastoralverbundes Siegen-Mitte:
St. Michael, Siegen
Kampenstr. 46, 57072 Siegen
Öffnungszeiten: zu den Gottesdienstzeiten und
täglich außer montags von 9.30 Uhr — 17.30 Uhr bis zum Gitter
Die St. Michael-Kirche wurde in der Zeit von 1903 bis 1906 erbaut. In dieser Zeit der Jahrhundertwende waren die Kunst und Architektur stark durch den Historismus geprägt. Besonders bei der Gestaltung sakraler Bauten bediente man sich der Bauformen der vergangenen Jahrhunderte.
Der Dortmunder Architekt Klomp, der mit der Planung und Durchführung des Kirchbaus beauftragt war, gab der St. Michael-Kirche die Bauform einer dreischiffigen romanischen Basilika. Von außen besticht die Kirche durch ihr Westwerk und die beiden hohen schlanken Kirchtürme, die ihr eine städtebauliche Dominanz geben, die sich in Siegens Stadtbild auch heute noch durchsetzt.
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Während des 2. Weltkrieges wurde die Kirche stark beschädigt und erst langsam Zug um Zug wieder instand gesetzt. Im Gedenken an diese Zeit wurde der linke Flügel des Erzengel Michaels über dem Hauptportal nicht wieder restauriert.
Im Zuge der Außenrenovierung in den neunziger Jahren musste das von Umwelteinflüssen stark angegriffene Bruchsteingemäuer verputzt werden.
Im Rahmen der Innenrenovierung im Jahre 2000 wurden die Bodenbeläge und die Kirchenausmalung erneuert sowie die Feith-Orgel auf 29 Register erweitert. Der Pfeifenbestand geht teilweise auf das Jahr 1922 zurück.
Der “Teppich” im Mittelgang wurde aus Fliesen gestaltet, die im Zuge der Abrissarbeiten “wiederentdeckt” wurden. Sie fanden sich unter dem alten Marmorbelag des Chorraumes und des Querschiffes. Fleißige Hände haben sie in mühevoller Handarbeit entnommen und gereinigt, bevor sie wieder verwendet werden konnten.
St. Marien, Siegen Oberstadt
Löhrstr. 23, 57072 Siegen
Öffnungszeiten:
täglich von 10.00 Uhr — 18.00 Uhr
Die St. Marien-Kirche in der Siegener Oberstadt wurde als erste katholische Kirche nach der Reformation als Pfarr- und Kollegskirche der Jesuiten in Siegen errichtet. Ihr Grundstein wurde am 22. Juni 1702 gelegt.
Sie wurde als lang gestreckter Rechteckbau konzipiert und steht auf 12 nach innen gezogenen Pfeilern, die zusammen mit den rundbogigen Durchgängen für den Innenraum charakteristisch sind.
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Unmittelbar nach dem Krieg wurde unter Pfarrer Wilhelm Ochse zügig mit dem Wiederaufbau begonnen, sodass der Turmhelm mit der unverwechselbaren zweigeschossigen Laterne kupferbedeckt rekonstruiert werden konnte und heute wie damals ein Wahrzeichen der Stadt Siegen darstellt.
Im Altarraum fällt augenblicklich die markante Kreuzigungsgruppe auf, die seit dem Jahre 1952 den bis zum Gewölbe reichenden, barocken Hochaltar ersetzt und die Schmerzen des Weltkrieges aufgreifen sollte, da die einstige Innenausstattung nach dem Bombenangriff auf Siegen am 16.12.1944 nahezu vollkommen verloren ging.
Der aus edlem Carrara-Marmor gefertigte Altar, der Ambo und das Taufbecken zieren zusätzlich seit dem Jahre 1974 den Altarraum der Marienkirche. Anlässlich des 300. Jahrestages der Grundsteinlegung im Jahre 2002 kehrten vier kostbare barocke Heiligenfiguren in die Marienkirche zurück.
Im Jahre 2020 wurde eine neuwertige Siegfried-Sauer-Orgel installiert. Sie stammt aus der ehemaligen katholischen Kirche St. Christophorus in Hannover-Stöcken und verfügt mit ihren 28 Registern, mehr als 1800 Pfeifen inklusive Glockenspiel, Zimbelstern und den fanfarenartigen Horizontal-Chamaden über eine beeindruckende Klangfülle.
Die St. Marienkirche ist die Mutterkirche Siegens und hat daher eine herausragende historische Bedeutung für die Stadt und ihre Umgebung. Sie ist tagsüber zum Gebet für alle Gläubigen geöffnet.
St. Bonifatius, Kaan-Marienborn
Hauptstr. 83, 57074 Siegen Kaan-Marienborn
Öffnungszeiten: zu den Gottesdienstzeiten und
täglich von 10.00 Uhr — 18.00 Uhr bis zum Gitter
Diese Kirche wurde 1932/1933 in einer Zeit wirtschaftlicher Rezession und hoher Arbeitslosigkeit geplant und erbaut. Die Kirchenräume mittlerer und kleiner Kirchen entstanden in dieser Zeit meist als Saalkirchen, die jedoch Stilelemente des Historismus, der Neugotik oder der Neuromantik aufnahmen.
Auch St. Bonifatius basiert auf einem einfachen Rechteck-Grundriss. Chorraum, Turm und Sakristei sind dem Bauwerk harmonisch zugeordnet. Der von außen in weißem Putz gestaltete Kirchenbau mit einem Sockel aus sichtbarem Bruchstein folgt in ihrer Achse der Talrichtung. Die Architektur der Kirche wird durch die Fensterwände, den Altar und Ambo aus Sandstein sowie den Statuen aus Lindenholz betont.
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Die Anordnung der Fenster und der sichtbar tragenden Bauteile der flachen Holzdecke gliedern das Kirchenschiff in drei Felder. Durch einen großen Rundbogen, der sich auf der strahlenförmig ausgemalten Chorraum-Rückwand wiederholt, wird der Blick auf den Altarraum gerichtet. Mittelpunkt des Altarraumes ist der mit Bergkristallen besetzte Tabernakel aus Bronze, der in einer Säule aus Sandstein eingebettet ist. Der Chorraum wird ebenfalls durch die flache Holzbalkendecke betont. Die von der renommierten Bonner Firma Johannes Klais erbaute Orgel mit ihren 14 Registern stammt aus dem Jahre 1941. Sie stellt eine Besonderheit dar, da aus dieser Zeit nur noch wenige Orgeln erhalten geblieben sind.
Ein schmiedeeisernes Gitter im Eingangsbereich der Kirche, welches außerhalb der Gottesdienste verschlossen bleibt, erlaubt auch tagsüber den Blick zum Altar und ein stilles Gebet. Der Zugang zur Kirche wurde im Jahre 2004 mit einer Rampe versehen, um Rollstuhlfahrern den Kirchenbesuch zu erleichtern.