Siegen Wallfahrt

Wall­fahrts­an­la­ge Eremitage


Die Ere­mi­ta­ge — ein Ort mit Tradition

Vier Kilo­me­ter außer­halb Sie­gens liegt an der B 54 in Rich­tung Wilns­dorf die klei­ne, der Mut­ter Got­tes geweih­te Wall­fahrts­ka­pel­le Ere­mi­ta­ge, wel­che im Jah­re 1684 im Auf­trag der Sie­ge­ner Jesui­ten erbaut und von Bru­der Anton Hül­se als soge­nann­te Rotun­de kon­zi­piert wur­de. Sie ist Nach­fol­ge­rin einer im drei­ßig­jäh­ri­gen Krieg zer­stör­ten Mari­en­ka­pel­le, wel­che einst zwi­schen Röd­gen und Ober­diel­fen bestand.

Unter der Kup­pel der Kapel­le Ere­mi­ta­ge befin­det sich seit 1707 das Grab des vier Jah­re zuvor in jugend­li­chem Alter ver­stor­be­nen letz­ten katho­li­schen Erb­prin­zen Franz Joseph zu Nas­sau-Sie­gen, Sohn des Fürs­ten Wil­helm Hya­zinth. Zunächst wur­de die Kapel­le von dem Jesui­ten­bru­der Kon­rad Manz (+1733) betreut. Er leb­te dort als Ere­mit, wor­aus sich auch der Name „Ere­mi­ta­ge“ ergab. Sein Grab befin­det sich ganz in der Nähe direkt vor dem klei­nen Hei­li­gen­häus­chen mit der Figur des hl. Igna­ti­us von Loyo­la. Danach oblag die Betreu­ung der Wall­fahrts­an­la­ge der Sie­ge­ner Mut­ter­pfar­rei St. Marien.

Der Barock­al­tar der Gna­den­ka­pel­le stammt aus dem Jah­re 1736 und befand sich ursprüng­lich in der Klos­ter­kir­che Dal­heim. Er gelang­te im Jah­re 1961 an den jet­zi­gen Stand­ort, wo tra­di­tio­nell in der Regel jeden Don­ners­tag um 15.00 Uhr die hl. Mes­se gefei­ert wird.

Die Ere­mi­ta­ge — Zen­trum christ­li­chen Lebens und Anker­platz für die Seele

Die Kreuz­weg­an­la­ge hin­ter der Kapel­le wur­de auf Initia­ti­ve von Pfar­rer Och­se in den Jah­ren bis 1933 als ein Zen­trum für die Sie­ger­län­der Katho­li­ken errich­tet. Bis heu­te fin­den dort Got­tes­diens­te statt, wie Kreuz­weg- und Mai­an­dach­ten, die KAB-Fami­li­en­wall­fahrt, Pro­zes­sio­nen an Kar­frei­tag und zu Maria-Heim­su­chung am Sonn­tag nach dem 2. Juli, dem Patro­nats­fest der Gnadenkapelle.

In der Zeit zwi­schen 1953 und 2014 berei­cher­te der Kon­vent der Kla­ris­sen das geist­li­che Leben auf der Ere­mi­ta­ge und des gan­zen Sie­ger­lan­des. Zunächst in den Gebäu­den neben der alten Kapel­le, bezo­gen die Schwes­tern dann im Jah­re 1966 das neu erbau­te Klos­ter neben­an. Nach des­sen Auf­lö­sung wur­den dort erst Geflüch­te­te beher­bergt, ehe im Jah­re 2018 das Marien Hos­piz und ein geist­li­ches Zen­trum eröff­net wer­den konnten.

Seit dem Jah­re 1993 befin­det sich auch eine Cari­tas-Tages­pfle­ge­ein­rich­tung in den Gebäu­den neben der Kapel­le. Schon in den Jahr­zehn­ten vor- und nach dem zwei­ten Welt­krieg wur­den von der Cari­tas St. Marien auf dem gesam­ten Gelän­de soge­nann­te „Stadt­rand­er­ho­lun­gen“ für Müt­ter und Kin­der durchgeführt.

So ist die Ere­mi­ta­ge als ein Zen­trum christ­li­chen Lebens im Sie­ger­land seit vie­len Gene­ra­tio­nen ein Ort cari­ta­ti­ver Begeg­nung und ein Anker­platz für die Seele.

Wall­fahrts­an­la­ge Ere­mi­ta­ge
Ere­mi­ta­ge 11
57234 Wilns­dorf-Röd­gen