Der Eine Welt Kreis der Pfar­rei Hei­li­ge Fami­lie in Sie­gen und Freu­den­berg zusam­men mit Namen Jesu in Dreis-Tie­fen­bach hat vor ein paar Tagen über die Ver­wen­dung der dies­jäh­ri­gen Spen­den ent­schie­den. Ein gro­ßer Spen­den­topf ist zusam­men­ge­kom­men, gefüllt durch ver­schie­de­ne Aktio­nen des Krei­ses. Die Zusam­men­ar­beit im Pastoralen Raum Sie­gen und dar­über hin­aus macht für das Jahr 2024 einen Spen­den­topf von 34.750 € mög­lich. Allein der Soli­lauf in Freu­den­berg erbrach­te am Ver­an­stal­tungs­tag und mit vie­len Spen­den vor­her und nach­her die stol­ze Sum­me von knapp unter 27.200 €. 

Der Kreis kon­zen­triert sich auf weni­ge Pro­jek­te, für die genaue Rechen­schaft abge­legt wird. Zunächst ist dies ein land­wirt­schaft­li­ches Pro­jekt im Kon­go mit Abbé Vic­tor Loto­la, wel­ches in den ver­gan­ge­nen Jah­ren auf­ge­baut wur­de und nun Schritt für Schritt selbst­stän­dig wird. Es geht um bes­se­re und reich­hal­ti­ge­re Ver­sor­gung der Fami­li­en mit Lebens­mit­teln. Die Land­wirt­schaft ist aber nur ein Teil des Pro­jek­tes. Es geht auch um bes­se­re medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung und vor allem geht es um fried­li­ches Zusam­men­le­ben, denn in die Pfar­rei von Abbé Vic­tor sind Tau­sen­de Bin­nen­flücht­lin­ge aus dem umkämpf­ten Ost-Kon­go geströmt und alle wol­len leben und zu essen haben. Es kam zu Aus­ein­an­der­set­zun­gen, die durch vie­le, gedul­di­ge Gesprä­che und Ver­ein­ba­run­gen zwar nicht völ­lig aus­ge­räumt, aber doch gemil­dert wer­den konn­ten. Die Ver­sor­gung mit Lebens­mit­teln ist des­halb beson­ders wich­tig, kommt aber sehr gut vor­an und des­halb konn­te der Kreis die Unter­stüt­zung jetzt um 25 % ver­rin­gern und hat nur noch 7.500 € über­wie­sen. Die Selbst­stän­dig­keit, die Hil­fe zur Selbst­hil­fe, ist ein dau­ern­des The­ma zwi­schen dem Kreis und der Lei­tung des Pro­jek­tes. Das Ziel wird durch die Kreis­lauf­wirt­schaft gut erreicht. Selbst­ver­sor­gung für alle Jah­res­zei­ten ist wich­tig und möglich.

Ein zwei­tes Pro­jekt ist die Unter­stüt­zung von Pfar­rer Micha­el Mel­nyk in Kiew in der Ukrai­ne. Er lei­tet die Sozi­al-Aka­de­mie der Cari­tas in Kiew. Im ver­gan­ge­nen Jahr ging es immer wie­der um die Ver­sor­gung und Unter­brin­gung von Bin­nen­flücht­lin­gen. In die­sem Jahr sind die Gel­der für Kin­der- und Jugend­frei­zei­ten in den Som­mer­fe­ri­en vor­ge­se­hen und die Aus­bil­dung von Leh­rern, Schwes­tern, Pries­ter, damit sie die trau­ma­ti­sier­ten und psy­cho­lo­gisch ver­un­si­cher­ten Kin­der und Jugend­li­chen bes­ser betreu­en und auf­rich­ten kön­nen. Auch dafür wur­den 7.500 € vorgesehen.

Das drit­te Pro­jekt wird seit dem ver­gan­ge­nen Jahr unter­stützt.  Es ist die Nicht-Regie­rungs-Orga­ni­sa­ti­on Voza­ma im Süden von Mada­gas­kar. Frau Taratra Rako­tom­amon­jy und ihre Hel­fer küm­mern sich dar­um, dass Kin­der Schul­bil­dung erhal­ten. Schul­bil­dung ist Auf­ga­be und Pflicht des Staa­tes. Aus die­ser Ver­ant­wor­tung darf man kei­nen Staat ent­las­sen. Ent­schei­dend ist aber, dass auch die Eltern ver­ste­hen, nur über Bil­dung ist der Weg aus Armut mög­lich. Des­halb baut Voza­ma Vor­schu­len für die 5–6‑Jährigen. Dies geschieht aber nur, wenn sich die Eltern der Schul­kin­der und die gan­ze Dorf­ge­mein­schaft ver­bind­lich enga­gie­ren. So wur­de im letz­ten Jahr zwi­schen April und Okto­ber eine zwei­klas­si­ge Vor­schu­le in einem abge­le­ge­nen Dorf gebaut. Die Dorf­ge­mein­schaft stell­te das Grund­stück, die Eltern haben die Fun­da­ment­grä­ben, das Regen­was­ser­auf­fang­be­cken und die Toi­let­ten­an­la­ge aus­ge­ho­ben und eine Fir­ma hat das Gebäu­de erstellt. Schon nach 6 Mona­ten begann der Vor­schul­un­ter­richt auf Bän­ken, die aus Bret­tern grob zusam­men­ge­häm­mert wur­den. Zur Ein­wei­hung gab es ein Dorf­fest. Die Orga­ni­sa­ti­on betreut über 300 sol­cher Vor­schu­len. In die­sem Jahr wird für 1.750 € ordent­li­ches Mobi­li­ar für die­se neue, klei­ne Vor­schu­le ange­schafft und der Kreis hat 15.000 € für die wei­te­re Aus­bil­dung der „Leh­re­rin­nen“ bei­gesteu­ert. Wenn sie die­se Fort­bil­dun­gen erfolg­reich abschlie­ßen, kön­nen sie auch in der ers­ten Klas­se der staat­li­chen Grund­schu­len unter­rich­ten. Das ist eine ver­trag­lich gere­gel­te Ver­ein­ba­rung zwi­schen Voza­ma und der staat­li­chen Schul­be­hör­de. Der Eine Welt Kreis unter­stützt die­ses Pro­jekt zusam­men mit Mise­re­or, Aachen.