„Ich will mit Ihnen gehen! Gehen Sie mit?“ – mit diesen Worten endete die Predigt von Erzbischof Udo Markus Bentz während der Eucharistiefeier, die am Ende des Zukunftstages in Werl stand, zu dem das Erzbistum eingeladen hatte.
Unter den 800 Teilnehmern am Zukunftskonvent war auch eine Delegation aus Siegen. Morgens um 7 Uhr machte sich die Gruppe auf den Weg nach Werl-Sönnern, wo ein 5 km langer Pilgerweg zur Wallfahrtsbasilika in der Innenstadt führte. Auf dem Weg gab es Impulse:
„Mitten in der Krise, mitten in der Welt, mitten in der Kirche“ – das ist unser Startpunkt.
„Mit unseren Erfahrungen, mit unseren Enttäuschungen, mit unserer Hoffnung“ – so gehen wir los.
„Zum Leben der Menschen, zu den Orten des Glaubens, an die Bruchstellen der Gesellschaft“ – da wollen wir hin.
Ein realistischer Blick auf die Kirche in ihrer Krisensituation, auf die Fragen der Menschen, auf Getaufte, die innerlich und äußerlich, z.B. durch Kirchenaustritt, Abstand von dieser Kirche nehmen. Dann aber auch positive Stimmen, die sehen, dass auch junge Menschen heute mit uns auf dem Weg sind.
Angekommen in Werl wurden wir vom Erzbischof und seinem Team in der Basilika empfangen. Hier wird die Gottesmutter als die „Trösterin der Betrübten“ verehrt.
Nach dem Mittagessen ging es in verschiedene Workshops zu Themen, die der Zukunftsweg 2030+ des Erzbistums beinhaltet:
Den Höhepunkt des Tages bildete die Eucharistiefeier. Bezugnehmend auf das Tagesmotto „Wollt auch ihr gehen?“ führte der Bischof aus, dass diese Frage zur persönlichen Entscheidung führt: „Wollt auch ihr gehen?“, also euch verabschieden von dieser Kirche?
O d e r: „Wollt auch ihr gehen?“, für Christus, mit Christus, zugehen auf die Menschen unserer Zeit.
Dabei müssten wir viel stärker fragen: „Was brachst du, Mensch?“, „Wen oder was suchst du?“, „Was willst du?“. Das habe viel mit Hören zu tun, mit Interesse am Menschen. Und wenn wir so mit den Menschen in Dialog kämen, könnten wir dann auch unsere Botschaft anbieten, etwas von unseren Erfahrungen im Glauben teilen?
Und dann die Frage des Bischofs an jeden der Pilger: „Ich will mit Ihnen gehen – Gehen Sie mit?“
Mit dem Eindruck eines lebendigen Tages traten die Siegerländer die Heimreise an.