Anfang Febru­ar laden uns die fröh­li­chen Klän­ge des Lie­des “Ech­te Frün­de” der Höh­ner dazu ein, die Bedeu­tung ech­ter Freund­schaft in unse­rem Leben zu reflek­tie­ren. Die Fas­ten­zeit, eine Zeit der inne­ren Vor­be­rei­tung auf Ostern, mag zunächst nach Ent­halt­sam­keit klin­gen, doch es ist auch eine Zeit, in der wir uns auf das Wesent­li­che besin­nen kön­nen und uns mit neu­en Per­spek­ti­ven beschen­ken las­sen dürfen.

Die Wor­te “Ech­te Frün­de ston zesam­me, och wenn et hart kütt” (Ech­te Freun­de ste­hen zusam­men, auch wenn es schwer wird) erin­nern uns an die Kraft der Gemein­schaft, eine Bot­schaft, die in unse­rem christ­li­chen Glau­ben tief ver­wur­zelt ist. Jesus selbst beton­te die Bedeu­tung von Lie­be und Zusam­men­halt durch die Nächs­ten­lie­be und die Gemein­schaft der Gläu­bi­gen. Die­se Gemein­schaft macht nicht Halt vor kul­tu­rel­len und gesell­schaft­li­chen Gren­zen, ganz im Gegen­teil: Jesus selbst steht für den Blick über den Tel­ler­rand des­sen, was „man“ zu tun hat und wor­an „man“ sich hal­ten soll­te. Er rich­te­te sei­nem Blick auf die­je­ni­gen, die benach­tei­ligt waren und die Leu­te „nicht die Boh­ne“ interessierten.

Mit­ten in der — zuge­ge­ben im Sie­ger­land leicht unter­re­prä­sen­tier­ten Tra­di­ti­on des Kar­ne­vals — erin­nert uns das Lied der Höh­ner dar­an, dass wir nicht allein sind. In der Gemein­schaft der Gläu­bi­gen, in der Freund­schaft und im Tei­len von Lie­be und Güte, erfah­ren wir die wah­re Fül­le des Glau­bens. Ech­te Freun­de ste­hen nicht nur in Zei­ten des Über­flus­ses, son­dern gera­de auch in den Her­aus­for­de­run­gen des Lebens zuein­an­der. Die dies­jäh­ri­ge Mise­re­or-Fas­ten­ak­ti­on „Inter­es­siert mich die Boh­ne“ will unse­ren Blick schär­fen, dass wir uns für­ein­an­der ein­set­zen, für fai­re Lebens- und Arbeits­be­din­gun­gen, die zum Wohl aller Geschöp­fe bei­tra­gen. 

Möge die Freund­schaft, von der die Höh­ner sin­gen, uns in die­ser Fas­ten­zeit beglei­ten. Mögen wir ech­te Freun­de in unse­rem Glau­bens­weg sein und die christ­li­che Bot­schaft nicht nur hören, son­dern auch leben. Lasst uns gemein­sam in Lie­be, Soli­da­ri­tät und Freund­schaft mit den Men­schen hier und welt­weit ste­hen. 

Ich wün­sche Ihnen einen guten Start in die Fastenzeit,

Ihre Alex­an­dra Podstawa