Konzert „Süße Stille – sanfte Quelle“
Einen wunderbaren Dreiklang aus Orgel, Gesang und Geige erlebten die Besucher der Kirchenmusik St. Joseph am 15. Oktober. Das Konzert mit Sopran, Violine und Orgel stand unter dem Motto: „Süße Stille – sanfte Quelle“. So lautet auch der Titel einer Arie von Händel, mit der die Sopranistin Manuela Meyer aus Niederfischbach den Spätnachmittag im Gotteshaus in Weidenau eröffnete.
„Süße Stille“: Der Herbst lädt zu beschaulichen Stunden ein und Manuela Meyer, Dominik Engel aus Siegen mit seiner Geige und Dekanats-kirchenmusikerin Helga Maria Lange an der Orgel bereiten den zahlreich erschienenen Zuhörern eine besinnliche und hoffnungsvolle Stunde der Kirchenmusik. Zum Auftakt Händel, nach der Arie folgt das Adagio und Allegro aus der Sonate F‑Dur für Violine und Orgel.
Eine Humoreske ist in der Musik unter anderem eine Bezeichnung für ein kurzes, heiteres Instrumentalstück. Eine gewisse Leichtigkeit zieht sich wie ein roter Faden durch die Auswahl der Stücke für Orgel und Violine, die Helga Maria Lange und Dominik Engel den Zuhörern gemeinsam und grandios darbieten. Neben der Humoreske von Dvorak, kommen auch Stücke von Yiruma („River flows“), Fauré („Berceuse“) und Svendsen („Romanze G‑Dur für Violine und Orgel“) zu Gehör. Mit der „Toccata“ für Orgel von Renaud kann Helga Maria Lange ihr Instrument solistisch von der Registrierung her „aufbauen“ und brausen lassen.
Gleich drei Werke sind dem Komponisten Mendelssohn-Bartholdy gewidmet: „Das Lied ohne Worte“, bearbeitet für Violine und Orgel und die geistlichen Stücke „Lasst uns singen von der Gnade des Herrn“ aus dem Paulus-Oratorium und „Meine Seele dürstet nach Gott“ aus dem 42. Psalm, beide Lieder wunderschön gesungen von Manuela Meyer. Die Sopranistin, die von der Opernbühne kommt, unterstreicht im Konzert ihre Vielseitigkeit. Begleitet wird sie dabei von Orgel und Violine. „Schön“, wispert eine Zuhörerin leise nach dem Vortrag von „Zeit“, einer eigenen Komposition der Niederfischbacherin.
Zeit ist kostbar und sollte wertgeschätzt werden. Und was gibt es schöneres, als seine Zeit in einem wunderschönen Konzert zu verbringen mit Orgel, Geige und Gesang, der Seele und Herzen berührt: „Oh toll“, ist die Zuhörerin ebenfalls begeistert von dem Broadway-Klassiker „Over the Rainbow“ von Arlen, wo der Himmel immer blau ist und Träume wahr werden.
„Süße Stille – sanfte Quelle“: Musik und Gesang können eine „sanfte Quelle sein“, aus der der Zuhörer Mut schöpfen kann, so wie in dem Lied „You’ll never walk alone“ von Rogers, aus dem Musical Carousel. Weltliche und geistliche Lieder – Manuela Meyer beherrscht den Wechsel zwischen den Genres, wie sie mit den Darbietungen von „Gott der Herr ist mein Hirte“ von Dvorak sowie dem bekannten und beim Publikum beliebten „Panis Angelicus“ von Franck eindrucksvoll zeigt. „Süße Stille – sanfte Quelle“: Behutsam werden die Zuhörer mit dem Abendsegen von Humperdinck, aus Hänsel und Gretel, in den herbstlichen Abend entlassen – einfach zauberhaft, der Dreiklang aus Orgel, Gesang und Geige.
Claudia Geimer