In die­sem Monat fei­ern wir das Fest des hl. Fran­zis­kus, für uns Fran­zis­ka­ne­rin­nen ein Hoch­fest. Er ist ein Hei­li­ger, der weit über die katho­li­sche Kir­che hin­aus bekannt ist. Er steht für eine leben­di­ge Got­tes­be­zie­hung, für die Gleich­stel­lung von Men­schen und Natur, da alles den glei­chen Schöp­fer hat, und ist gleich­zei­tig mehr als nur der Hei­li­ge, der mit den Tie­ren spricht. 

Oft wird er als Gauk­ler Got­tes beschrie­ben, ein Spiel­mann. Das klingt nach Leich­tig­keit. Doch sein Leben war durch­aus nicht immer rosig. Natür­lich gab es die enge Bezie­hung mit Gott, für die er alles hin­ter sich ließ, sein Leben völ­lig umkrem­pel­te. Doch es gibt auch die ande­re Sei­te des Fran­zis­kus, jene, in der er Zwei­fel hat, wo er Gott nicht mehr spürt und sich ver­lo­ren vor­kommt. 

Wir alle ken­nen die­se bei­den Sei­ten, die schö­nen Momen­te im Leben, die wir fest­hal­ten wol­len – wenn auch nur im Sel­fie, aber auch die ande­ren, in denen wir uns allei­ne füh­len, unser Leben viel­leicht auch in Fra­ge stellen.

Fran­zis­kus hat in der letz­ten Pha­se sei­nes Lebens die­se Dun­kel­heit ver­spürt. Der Orden wen­de­te sich von sei­ner strik­ten Lebens­wei­se ab. Er frag­te sich, ob er alles falsch gemacht habe. Dazu kam die Gott­fer­ne, die er ver­spür­te. Ist Gott nicht mehr da? 

Er woll­te IHN spü­ren, ihn greif­bar erle­ben. Es war kurz vor Weih­nach­ten vor genau 800 Jah­ren, als er in Greccio, einem klei­nen Berg­dorf, einen Bau­er bat, in sei­nem Stall Weih­nach­ten fei­ern zu dür­fen, um die Geburt Jesu leib­haft nach­zu­er­le­ben. Das gan­ze Dorf kam zusam­men, Men­schen und Tie­re. Und sie fei­er­ten Weih­nach­ten. Unse­re Krip­pen­dar­stel­lun­gen in den Woh­nun­gen und die Krip­pen­spie­le gehen dar­auf zurück. Sie kön­nen uns hel­fen, den Glau­ben greif­bar zu machen, mit allen Sin­nen zu spü­ren: Gott liebt dich bedin­gungs­los und immer.

Die­se Erfah­rung wün­schen wir Ihnen.

Sr. M. Eli­sa­beth & Sr. M. Lea von der Eremitage