Gläubige der St. Marien-Gemeinde Freudenberg drücken ihre Anteilnahme aus
In der St. Marien-Kirche Freudenberg war jetzt im sonntäglichen Gottesdienst eine Lähmung und der Schrecken angesichts des Todes von Luise und der Art und Weise des Todes greifbar.
Das Evangelium griff die Blindheit der Menschen auf. Angesichts vieler Worte der letzten Woche hatten sich Pfarrer i.R. Wolfgang Winkelmann und Trauerbegleiterin Irmtrud v. Plettenberg aus dem Seelsorgeteam des Pastoralen Raumes Siegen-Freudenberg entschieden, einen Gingkobaum aufzustellen. Er ist ein mehrfaches Bild.
Zum einen steht er für Heilung des Hörens und Denkens. Die Trauerbegleiterin ermutigte, mit Verstand bei den vielen Nachrichten zu hören. Eher unsichtbar an diesem noch winterlichen Baum war das Leben, doch die Knospen verweisen auf Hoffnung.
Die Gingkoblätter stehen für Freundschaft. Vor allem bei Familien erlebt die Trauerbegleiterin verstärkt Nachfragen, dass Kinder Unsicherheit erfahren, welchem Freund sie trauen können. Hier wurde auf die starke Solidarität in den Dörfern von Freudenberg verwiesen, die zur Hoffnung und Vertrauen ermutigt.
Alle Gottesdienstbesucher waren eingeladen, ihre Hoffnungen, Wünsche und Gebete in ein Band zu knüpfen. Die Bänder wurden in den Baum gebunden und werden vom Wind weiter getragen. Der Baum wird seinen Platz auf dem Kirchengelände direkt neben dem Freudenberger Friedhof finden. Weitere Bänder liegen im Kircheneingang und können an den Baum gebunden werden.
Das Hoffnungslied „Freunde, dass der Mandelzweig …. Ist das nicht ein Fingerzeig, dass die Liebe bleibt“ des aus Nazi-Deutschland geflüchteten Schalom Ben-Chorim, von Patrick Hofmacher auf der Orgel intoniert, begleitete den Gottesdienst. Die St. Marien-Kirche wird auch weiterhin geöffnet sein.
Der Baum hat seinen Platz oberhalb der Kirche inmitten von Kreuzwegstationen, direkt neben dem Freudenberger Friedhof, gefunden.