Das Kon­zert des Kam­mer­chors Wei­den­au am 19. März um 17.00 Uhr in St. Joseph steht unter der Über­schrift „Die sie­ben letz­ten Wor­te“. Es wird die Pas­si­ons­kan­ta­te „Die letz­ten Wor­te Jesu“ von Robert Füh­rer (1807–1861) und das Ora­to­ri­um „Les Sept Paro­les“ des fran­zö­si­schen Roman­ti­kers Théo­do­re Dubo­is (1837–1924) aufgeführt.

Das für den Kar­frei­tag bei St. Clotil­de (Paris) in Auf­trag gege­be­ne Werk war zunächst für eine klei­ne Instru­men­tal- und Gesangs­grup­pe bestimmt, aber das Ora­to­ri­um war so erfolg­reich und ergrei­fend, dass es für ein Sin­fo­nie­or­ches­ter neu orches­triert wurde.

Der Kam­mer­chor Wei­den­au unter der Lei­tung von Hel­ga Maria Lan­ge wird beglei­tet von Strei­chern, Holz­blä­sern und Pau­ken der Came­ra­ta Instru­men­ta­le Sie­gen und Alex­an­der Wieg­mann an der Orgel. Als Solis­ten wir­ken mit: Ant­je Bischof (Sopran), Tho­mas Iwe (Tenor) und Ger­rit Schwan (Bari­ton).

Herz­li­che Ein­la­dung zu die­sen bei­den bewe­gen­den Wer­ken, in denen die Pas­si­on auf ein­drucks­vol­le Wei­se musi­ka­lisch geschil­dert wird. 
Der Ein­tritt beträgt 15 €, erm. 12 €.

wei­te­re Informationen

Die sie­ben letz­ten Wor­te Jesu am Kreuz – es gibt wohl kei­ne Sze­ne und kei­ne Wor­te, die über gut 2000 Jah­re hin­weg die Welt und ihr sozia­les Gefü­ge so ver­än­dert haben. Sie beschrei­ben die Sze­ne, in der der gekreu­zig­te Jesus sei­nen Lieb­lings­jün­ger sei­ner Mut­ter anver­traut, einem Ver­bre­cher Gna­de erweist, mit sei­nem Schick­sal hadert, sei­nen Geist aus­haucht und schließ­lich stirbt. Aus die­ser Pas­si­on und der Auf­er­ste­hung drei Tage spä­ter erwuchs das Chris­ten­tum, die größ­te Welt­re­li­gi­on mit mehr als zwei Mil­li­ar­den Gläu­bi­gen. Nicht über­ra­schend also, dass zahl­rei­che Kom­po­nis­ten durch die Jahr­hun­der­te hin­weg das Gesche­hen ver­to­nen, dar­un­ter J. S. Bach mit der der bekann­ten Mat­thä­us- und der Lukaspassion.

Deka­nats­kir­chen­mu­si­ke­rin Hel­ga Maria Lan­ge hat es sich zum Ziel gesetzt, auch unbe­kann­te­re Wer­ke mit dem unter ihrer Lei­tung ste­hen­den Kam­mer­chor Wei­den­au zu Gehör zu brin­gen. So wer­den am 19.03.2023, 17 Uhr die Pas­si­ons­kan­ta­te „Die letz­ten Wor­te Jesu am Kreuz“ von Robert Füh­rer und “Les Sept Paro­les du Christ“ („Die sie­ben Wor­te Chris­ti“) von Théo­do­re Dubo­is erklingen.

Bei­de Kom­po­nis­ten aus dem 19. Jahr­hun­dert führ­ten kom­plett unter­schied­li­che Leben. Nach einem zunächst erfolg­rei­chen Leben des böh­mi­schen Kir­chen­mu­si­kers und Orga­nis­ten am Veits­dom in Prag, geriet Robert Füh­rer auf die schie­fe Bahn geriet, wur­de straf­fäl­lig und starb ver­armt. In sei­ner Zeit als Wan­der­kom­po­nist in Süd­deutsch­land und Öster­reich schuf er auch die Passionskantate.

Der Fran­zo­se Dubo­is führ­te ein Leben als ange­se­he­ner Orga­nist und Chor­di­ri­gent in Paris. Nach­dem das hoch­dra­ma­ti­sche Werk „Die sie­ben Wor­te Chris­ti“ nach der Urauf­füh­rung 1878 fast 100 Jah­re lang jähr­lich in Frank­reich auf­ge­führt wur­de, wur­de es in einer deut­schen Fas­sung auch hier bekannt. Auf­brau­sen­de Stel­len, in denen der Chor fre­ne­tisch die Kreu­zi­gung Jesu for­dert oder im Orches­ter der Riss des Vor­hangs und das Erd­be­ben nach­ge­zeich­net wer­den, wech­seln mit nahe­zu lyri­schen Pas­sa­gen ab, in denen die Ver­zweif­lung Jesu, die Trau­er sei­ner Mut­ter oder die Lie­be zu sei­nem Lieb­lings­jün­ger zum Aus­druck kommen.