
Haben Sie eine Hannah/Hanna in Ihrem Bekanntenkreis? Im Jahr 2022 war dieser Name auf Platz 5 der deutschen Namenshitliste. Am 2. Februar feiern wir ihren Namenstag, gemeinsam mit „Simeon“, wenn wir das Fest „Darstellung des Herrn“, besser bekannt als Lichtmess, feiern.
Hanna wird im Gegensatz zu Simeon ausdrücklich als Prophetin bezeichnet. Bei Simeon lässt die Bibel seine Worte zu uns sprechen, bei Hanna ist es mehr ihr Leben, ihr Lebens- und Glaubenszeugnis. Nach nur 7 Jahren Ehe wurde sie Witwe und lebte fortan im Tempel, um Gott Tag und Nacht zu dienen. Sie hätte als Witwe allen Grund gehabt sich zu beklagen und sich zu beschweren. Aber sie widmet ihr weiteres Leben Gott und lebte im Tempel, wo sie 84jährig endlich dem herbeigesehnten Retter, Jesus, begegnete.
Vielleicht haben Sie wie ich ein Bild vor Augen: eine hochbetagte Frau, mit zahlreichen Falten, die von ihrem bewegten Leben erzählen, gebeugt vom Alter, hält ein kleines Baby wie einen wertvollen Schatz in den Armen, streichelt und liebkost es, weil sie weiß: dieses Kind ist die Antwort auf all ihr Beten und Hoffen, die (be)greifbare Zusage Gottes — ich bin da!
Und während die Worte Simeons „ Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden, denn meine Augen haben das Heil gesehen“ seine Bereitschaft zeigen, nun die Koffer in die Ewigkeit zu packen, da alles Wichtige erledigt ist, kommt Hanna zu einem ganz anderen Schluss. Sie „pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.“ Sie entdeckt, dass sie eine wichtige Aufgabe erfüllen kann:
Sie teilt ihre Freude und ihre Hoffnung mit, erzählt mit Begeisterung von ihrer Begegnung mit Gott im kleinen Kind. Vor meinem geistigen Auge sehe ich sie vor mir: die Freude ins Gesicht geschrieben, mit neuem Schwung und Lebensmut geht sie, wenn auch auf einen Stock gestützt, umher und teilt diese Freude aus, damit auch andere, die ebenfalls diese Zusage Gottes brauchen, sie hören.
Warum ich Ihnen davon erzähle? Aus Dankbarkeit für alle älteren Menschen, die auch heute unsere Gemeinden tragen und in unseren Gemeinden dafür sorgen, dass Hannas Botschaft auch 2023 nicht verklingt! Danke!
Ihre Alexandra Podstawa ofs,
Gemeinderefentin