Mit dem Neugeborenen in die Zukunft
Liebe Gemeinden,
dankbar war ich, als beim letzten „Trialog der Religionen“, einer interreligiösen Veranstaltung in Siegen unter dem Motto „Wir sind im Glauben verschieden, doch wir reden miteinander“, unterstützt vom Bundesprogramm „Demokratie leben“, in einem gut gefüllten freikirchlichen Gemeindesaal nicht nur der christliche Referent, sondern auch der islamische Gelehrte sehr respektvoll über „Jesus im Koran und in der Bibel“ sprachen und miteinander diskutierten. Hier wurde die besondere Bedeutung Jesu und seiner Mutter Maria, die im Koran einen bedeutenden Platz einnimmt, auch für Muslime deutlich.
„Wer ist dieser?“, diese Frage wird im Neuen Testament oft gestellt, wenn es um Jesus geht. Diese Frage stellen sich auch heute Menschen.
Die Engel, die den Hirten in der Geburtsnacht auf den Feldern von Betlehem erscheinen, geben die Antwort: „Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr“. (Lk 2, 11)
Ein „Retter“ oder „Heiland“, ein „Christus“, ein „Gesalbter“ ist er also.
Mit ihm soll der Friede auf Erden anbrechen, und der greise Simeon preist den Neugeborenen, den Maria in den Tempel bringt, mit folgenden Worten: „Meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel“. (Lk 2, 30–32)
Die Weihnachtsgeschichte, die Geburt des ersehnten Messias, hat bis heute nichts von ihrer Faszination verloren. Sie weckt gläubiges und auch ungläubiges Erstaunen, auch bei Menschen anderer Religionen wie dem Islam, wie wir das bei dem Dialogabend erleben konnten.
Auch Menschen, die ihren Glauben nicht regelmäßig „praktizieren“, kommen zu Weihnachten in unsere Kirchen, um sich Krippen anzuschauen oder am Gottesdienst teilzunehmen. Herzlich willkommen!
Wenn dieses Kind einen Licht- und Hoffnungsstrahl in das Leben der Menschen aussenden kann, wenn der Mensch vom Beobachter und Konsumenten zum Zeugen und Bekenner dieses Kindes würde, wäre das großartig.
Ihnen, Ihren Angehörigen und Freunden, jetzt eine Gesegnete Weihnacht und im Neuen Jahr Zuversicht und Freude aus dem Wissen heraus: mit diesem Neugeborenen lässt sich Zukunft gestalten.
Mit dem Seelsorgeteam unserer Gemeinden und Einrichtungen bin ich Ihr und euer
Karl-Hans Köhle, Pfr.