Der Kam­mer­chor Wei­den­au beginnt am Diens­tag, den 9. August mit einem neu­en, span­nen­den Pro­jekt. Ein­stu­diert wird das „Sta­bat Mater“ von dem zeit­ge­nös­si­schen Kom­po­nis­ten Karl Jenk­ins, der auch eini­ge Film­mu­si­ken kom­po­niert hat.

Das Sta­bat Mater ist eine mit­tel­al­ter­li­che Hym­ne, die die Mut­ter Jesu in ihrem Schmerz um den gekreu­zig­ten Jesus als zen­tra­len Inhalt hat. Die Ver­fas­ser­schaft ist unge­klärt, das Gedicht wur­de in der Ver­gan­gen­heit unter ande­rem Iaco­po­ne da Todi (1236 — 1306) zuge­schrie­ben. Das Sta­bat Mater ist viel­fach von klas­si­schen Kom­po­nis­ten ver­tont wor­den. Die alte Gre­go­ria­ni­sche Chor­al­me­lo­die wur­de von Pal­estri­na bereits im 16. Jahr­hun­dert poly­phon ver­tont. Vie­le nach­fol­gen­de Kom­po­nis­ten schu­fen wei­te­re Ver­to­nun­gen des Sta­bat Mater, die auch heu­te noch oft auf­ge­führt werden.

Karl Jenk­ins (*1944) nutzt in sei­nem Sta­bat Mater nicht nur tra­di­tio­nel­le Stil­mit­tel der Klas­sik, son­dern auch ein welt­um­span­nen­des Musik-Voka­bu­lar von eth­ni­schen Klän­gen ver­schie­dens­ter Kul­tur­krei­se. Der Text des Sta­bat Mater erscheint nicht nur auf latei­nisch, son­dern eben­so auf hebrä­isch, grie­chisch, ara­mä­isch (die Spra­che Jesu) und eng­lisch – und spannt so einen Bogen zwi­schen alt und neu, zwi­schen Ori­ent und Okzi­dent. Die Beset­zung von Jenk­ins Sta­bat Mater ent­hält alte Instru­men­te und Ton­ar­ten aus dem Nahen Osten/Heiligen Land: Schlag­zeug wie Dara­bu­ca und Riq, das Dop­pel­blatt-Holz­blas­in­stru­ment Mey

Projektsänger/innen mit Chor­er­fah­rung, die im Kam­mer­chor Wei­den­au mit­sin­gen möch­ten, sind herz­lich will­kom­men. Die Pro­ben sind diens­tags von 19.30 Uhr bis 21.00 Uhr im Pfarr­heim St. Joseph, Wei­de­nau­er Stra­ße 23. Das Kon­zert fin­det am 30.10. um 17 Uhr in St. Joseph oder (falls St. Joseph wegen Innen­re­no­vie­rung geschlos­sen ist) in St. Micha­el statt.

Neben dem Kam­mer­chor Wei­den­au und der Came­ra­ta Intru­men­ta­le Sie­gen wir­ken als Solis­ten mit: Başak Ceber (Alt-Solo und eth­ni­sches Solo), Murat Cak­maz (Eth­ni­sche Flöte/Ney) und Tho­mas Käss­ner & Kol­le­ge (Per­cus­sions). Anmel­dung und Info unter 0160/4113355.