Liebe Gemeinde,
der Solidaritätsmarsch dieses Jahres ist ein unübersehbares Zeichen, dass die Not, die wir miterleben müssen, wahrgenommen wird und der Solidarität, die wir in unserer Gemeinde und darüber hinaus erleben dürfen. Das Ergebnis beträgt ca. 33.000 €. Wenn der Krieg nicht so furchtbar wäre, könnte man sich über dieses Ergebnis freuen.
Aber was bedeutet diese Summe schon, wenn wir wissen, dass Pfarrer Melnyk jeden Tag 4.000 Mittagessen kochen lässt (ein Euro pro Mahlzeit)! Dazu werden noch 1.000 Brote jeden Tag gebacken und verteilt. Inzwischen sind 26.000 € an ihn in die Ukraine überwiesen worden – zuletzt 10.000 € am 27. April, nachdem er uns geschrieben hatte, wie sie Flüchtlinge beherbergen, mit Lebensmitteln und Essen versorgen und wie sie trotzdem Tag für Tag mit Sirenengeheul und Raketeneinschlägen zu leben haben.
Niemand kann einschätzen, wie sich der Krieg entwickeln wird. Ob auch die West-Ukraine, wo Pfarrer Michael Melnyk arbeitet, nicht auch bald unsicheres Kampfgebiet werden wird und er sich mit den Flüchtlingen nach Polen absetzen muss?
Es ist sehr gut, dass unsere Gemeinde und alle Spender beim Solidaritätsmarsch so reagiert haben, aber gebe Gott, dass das Töten, das Morden, das Vertreiben bald aufhören! Darum müssen wir beten.
Johannes Frevel, Gerhardt Jüngst, Erwin Vitt, Willi Zeumer