Liebe Schwestern und Brüder im Glauben,
nach einer seiner Predigten wandte sich ein russischer Soldat an Archimandrit Spiridon und fragte ihn mit zitternden Lippen: „Lieber Vater, sag mir um Christi, um Gottes selbst Willen, sag mir, ist es eine Sünde, Krieg zu führen oder nicht?” „Eine schreckliche Sünde”, antwortete er. Archimandrit Spiridion, geboren 1875, war ein russisch-orthodoxer Priester, der zunächst als Seelsorger in einem Straflager in Sibirien und später im Ersten Weltkrieg wirkte. Kurz nach Beginn des Eintritts Russlands in den Ersten Weltkrieg predigte er: „Solange die Christen Krieg führen, haben sie keinesfalls das Recht, sich Christen zu nennen.”
Der schreckliche Krieg in der Ukraine dauert schon zwei Monate. Papst Franziskus bleibt bei der Wahrheit, indem er den Krieg ebenso scharf verurteilt, wie es einst der russische Archimandrit Spiridon tat. Am 25. März hat der Papst in einem weltweiten Akt Russland und die Ukraine dem Unbefleckten Herzen Mariens geweiht, und damit eine Bitte der Muttergottes bei ihren Erscheinungen in Fatima 1917 erfüllt, die dafür den Frieden versprach.
Wir wissen, die Gottesmutter spricht in allen Sprachen. Portugiesisch, russisch, ukrainisch, spanisch. Sie versteht auch alle Sprachen der Welt. Lasst uns beten in diesem Monat Mai – im Marienmonat — für den Frieden in der Ukraine, in Europa, in der Welt. In allen Sprachen.
Frieden, mir, pokoj, pax.
Ihr
Dr. Janusz Misiewicz, Pastor