Eupho­ni­um und Orgel — ein sel­te­nes Instru­ment war im Kon­zert in St. Joseph zu erleben

Am Sonn­tag­nach­mit­tag konn­te man in St. Joseph das Eupho­ni­um in Beglei­tung der Orgel hören, ein beson­de­res Klang­er­leb­nis! Hel­ga Maria Lan­ge hat­te den frü­he­ren Stu­den­ten des Faches Musik der Sie­ge­ner Uni Chris­ti­an Becher ein­ge­la­den, sein dem Flü­gel­horn und der Tuba ver­wand­tes Instru­ment vorzustellen.

Becher hat seit­her wei­ter­ge­hen­de Stu­di­en und Kon­zert­tä­tig­kei­ten ver­folgt und vie­le Kom­po­nis­ten ange­regt, für sein sel­ten zu hören­des Instru­ment Stü­cke und Arran­ge­ments zu schrei­ben. Das von der Barock­zeit bis in die Gegen­wart rei­chen­de Pro­gramm bot dem Inter­pre­ten reich­lich Gele­gen­heit, sein weich und tief klin­gen­des Instru­ment zu präsentieren.

Klang­vol­le Melo­dien­bö­gen in „Sang till Lot­ta“ (Jan Sand­ström) füll­ten den hal­li­gen Kir­chen­raum, vom fei­nen Pia­no bis zum strah­len­den For­te. Erstaun­lich vir­tu­os ging es zu bei Gis­bert Näthers „Lyri­schem Scher­zo“ und der „Rhap­so­dy für Eupho­ni­um und Orgel“ von James Curnow.

Hel­ga Maria Lan­ge umhüll­te mit hel­len Regis­ter­far­ben den dunk­len Blä­ser­sound und fand für alle acht Duo­stü­cke pas­sen­de Klang­cha­rak­te­re. Fan­tas­tisch war ihre Inter­pre­ta­ti­on des ein­drucks­vol­len, viel­fäl­ti­gen 1. Sat­zes aus der Orgel-Sym­pho­nie Nr.6 von Charles Widor.

Auch das rhyth­misch prä­gnan­te „Ron­do alla cel­ti­ca“ von Hans-André Stamm war ein herr­li­ches Hör­ver­gnü­gen. Für den lan­gen Applaus bedank­ten sich die bei­den Duo­part­ner mit dem schmach­tend schö­nen „Schwan“ von Camil­le Saint-Saens.

Isa­bel Lippitz