Liebe Gemeinde,
„Der HERR segne dich und behüte dich. Der HERR lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig. Der HERR wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Frieden“.
Mit dieser Segensformel aus dem Buch Numeri (Kap.6, 24–26) verbinden 23 Theologinnen und Theologen Geburtstagswünsche an den Kölner Erzbischof, Reiner Maria Woelki. Er vollendete am 18. August sein 65. Lebensjahr.
Eine dem Kardinal gewidmete, von diesen Personen herausgegebene Festschrift trägt den Titel „Fides incarnata — fleischgewordener Glaube“. Titel und Inhalt des Buches charakterisieren damit den christlichen Glauben schlechthin: Glaube muss konkret gelebt werden, Fleisch annehmen.
Der Glaube darf einerseits nicht losgelöst sein von der Glaubenspraxis in der Kirche (Stichwort „Ich kann auch im Wald beten“), andererseits brauchen die Feier des Gottesdienstes und der Sakramente auch den persönlichen Glauben (Stichwort „Sakramente für Ungläubige“).
Zu den Autoren gehört übrigens auch Prof. Dr. Markus Lersch, Theologe an der Universität Siegen, welcher sich der ökumenischen Dimension des Themas widmet.
Wie häufig erlebe ich Familien, die um verschiedene Sakramente bitten (Taufe- Erstkommunion – Ehe), wo dann aber dieses empfangene Sakrament keine Rolle im Alltag spielt, wo das, was das Sakrament vermitteln wollte, nicht im Alltag gelebt wird. Das versuche ich dann in den Vorbereitungsgesprächen zu vermitteln, und auch in der Ansprache bei der Feier.
Umgekehrt meinen auch viele, sie könnten für sich glauben, ohne Gemeinschaft mit der Kirche. Diesen Menschen möchte ich gerne zurufen, dass der Glaube immer auch ein „Wir“ braucht und eine Praxis.
Im September feiern wir drei Gedenktage der großen Glaubenden, Maria: Mariä Geburt am 8. September • Mariä Namen am 12. September • die Schmerzen Mariens am 15. September
Ich wünsche uns den tiefen Glauben der Gottesmutter,
Ihr und euer