Ein gelun­ge­nes Fami­li­en­kon­zert mit Erklä­rung der Funk­ti­ons­wei­se der Orgel wur­de am letz­ten Sonn­tag im April in St. Joseph dargeboten.

“Orgel­bau­er Fröh­lich” (Fried­helm Bruns) schaff­te es mit sei­ner humor­vol­len Art, die Kin­der und Erwach­se­nen von Anfang an in sei­nen Bann zu zie­hen und bezog auf spie­le­ri­sche, kind­ge­rech­te Art und Wei­se die klei­nen Gäs­te mit ein, die spon­tan auf sei­ne Fra­gen und ver­meint­li­chen Ver­gess­lich­kei­ten reagier­ten. Jedes Kind konn­te mit­tels eines Luft­bal­lons und einer Orgel­pfei­fe, von denen Herr Fröh­lich zwei Kof­fer voll mit­ge­bracht hat­te, erfah­ren, wie der Wind aus einem Luft­bal­lon die Orgel­pfei­fen zum Erklin­gen bringt.

Hel­ga Maria Lan­ge hat­te pas­sen­de Orgel­stü­cke vor­be­rei­tet: zu Beginn das aus Schott­land stam­men­de “High­land Cathe­dral” und auf die Bit­te von Herrn Fröh­lich, das Pedal zunächst allei­ne erklin­gen zu las­sen, spiel­te sie das gro­ße Pedal­so­lo aus J. S. Bachs Toc­ca­ta in C‑Dur mit anschlie­ßen­dem Manu­al­spiel dazu. Als Ein­füh­rung zum Pedal­spiel hat­te Herr Fröh­lich ein Spit­ze-Absatz-Bewe­gungs­spiel mit den Kin­dern ver­an­stal­tet, das auch den Erwach­se­nen viel Spaß mach­te. Auch die Ton-Memo­ry-Auf­ga­be, bei denen sich die Kin­der den Klang eines Regis­ters mer­ken soll­ten und den glei­chen Klang nach meh­re­ren ver­schie­de­nen Regis­trie­run­gen wie­der­erken­nen muss­ten, wur­de mit viel Freu­de und Enga­ge­ment von den klei­nen Zuhö­re­rin­nen und Zuhö­rern gelöst. Die vie­len ver­schie­de­nen Regis­trier­mög­lich­kei­ten und unter­schied­li­chen Klang­far­ben der Orgel prä­sen­tier­te Frau Lan­ge in meh­re­ren Varia­tio­nen über die bekann­te Hym­ne „Ama­zing Grace“.

Span­nend war das Expe­ri­ment, einen ange­hal­te­nen Akkord aus mög­lichst vie­len Tönen zu spie­len und dann den Orgel­mo­tor aus­zu­schal­ten. Das Hör­erleb­nis der ste­tig abfal­len­den Wind­zu­fuhr und des damit ver­bun­de­nen all­mäh­li­chen Klang­ab­falls war für die Kin­der sehr beein­dru­ckend. Herr Fröh­lich hol­te noch eine sehr gro­ße Orgel­pfei­fe als “Über­ra­schungs­gast” aus einem Ver­steck hin­ter der Orgel. Meh­re­re Kin­der durf­ten die­se Pfei­fe namens Kuni­gun­de hal­ten, der Herr Fröh­lich mit einem kräf­ti­gen Atem­stoß hin­ein einen tie­fen Ton ent­lo­cken konn­te. Ein Orgel­stück mit ganz hohen und sehr tie­fen Tönen wur­de dann gewünscht, was Frau Lan­ge mit dem “Caril­lon de West­mins­ter” umsetz­te, in dem das bekann­te Glo­cken­spiel der West­mins­ter Kathe­dra­le in Lon­don musi­ka­lisch ver­ar­bei­tet wird. Die hohen von der Orgel imi­tie­ren Glo­cken­tö­ne wur­den von den bei­den Zim­bel­s­ter­nen der St.-Joseph-Orgel “Son­ne und Stern” unter­stützt, die ein Kind aus dem Publi­kum mit­tels eines Dreh­knop­fes am Orgel­spiel­tisch bedie­nen durfte.

Zum Schluss gab es gro­ßen Applaus für Orgel­bau­er Fröh­lich und Orga­nis­tin Hel­ga Maria Lange.

Text: Wolf­gang Hein